Und zwar muß die linke Alt-Taste benutzt werden, denn die rechte (AltGr) ist mit Ctrl+Alt belegt.
Um die Tastatur korrekt zu belegen, kann man die Keymap-Datei UAE_German, die WinUAE beiligt, in das Verzeichnis Devs:Keymaps kopieren und über den Input-Voreinsteller aktivieren.
Was auch noch sein kann ist, daß im Amiga die amerikanische Tastaturbelegung eingestellt ist. Diese kann unter OS2.x oder besser mit dem Input-Voreinsteller geändert werden und unter OS1.x mit dem Shell-Befehl SetMap.
Auf der amerikanischen Tastaturbelegung sind wichtige Tasten wie folgt zu finden:
Frage 6: Kann ich eine Amiga-Festplatte an den PC anschließen, um die Daten zu übertragen ?
Unter Linux ist dies möglich, es muß aber AFFS- und RDB-Support in den Kernel kompiliert werden.
Unter Windows 2000 oder XP kann mit WinUAE ab der Version 0.8.22 auf Amiga-Festplatten zugegriffen werden.
Achtung: probier dies nicht mit Win95, 98 oder ME !! Denn diese Windows-Versionen zerstören die Partitionstabelle der Amiga-Festplatte und können ohnehin nicht auf die Daten zugreifen.
Eine auf diese Weise zerstörte Amiga-Festplatte wird von Amithlon oder WinUAE (unter Win2K / XP) automatisch repariert.
Frage 7: Kann ich eine PC-Festplatte an den Amiga anschließen, um die Daten zu übertragen ?
Ja, das ist ohne weiteres Möglich. Im Aminet gibt es das Programm Fat95, mit dem es möglich ist, FAT16 und FAT32 Partitionen zu lesen.
Es geht auch mit dem im AmigaOS enthaltenen CrossDOS, aber dies kann nur die Dateinamen im Format 8.3 anzeigen.
Aktuell arbeitet Richard Drummond daran, die Basis von UAE auf den neuesten Stand zu bringen. Davon gibt es auch eine Amiga-Version: http://www.rcdrummond.net/uae/
Frage 9: Warum einen Amiga auf dem Amiga emulieren ? Das macht doch keinen Sinn !
Auf einem modernen Amiga, der mit einem schnellen Prozessor, einer Grafikkarte und vielleicht sogar einer Soundkarte ausgerüstet ist, laufen viele Spiele, die für einen A500 geschrieben wurden, nicht mehr.
Es gibt zwar Degrader, die die zusätzliche Ausstattung abschalten und dadurch diese Spiele lauffähig machen, aber nur mit einem Emulator ist es möglich, die Grafik über die Grafikkarte und den Ton über die Soundkarte auszugeben.
Es ist für viele bedeutend angenehmer, das Spiel auf ihrem 17" Monitor zu spielen, auch wenn man Geschwindigkeitseinbußen hinnehmen muß.
Frage 10: Ist ein Amiga überhaupt schnell genug für UAE ?
Die PPC-Varianten sind auf einem Amiga mit 233MHz Prozessor und Grafikkarte ausreichend schnell, um Action-Spiele wie z.B. Autorennen zu spielen. Man muß allerdings etwas mit der Konfiguration experimentieren (z.B. Grafik auf Lores, Framerate auf 5 oder noch höher, CPU-Speed je nach Spiel mehr Richtung CPU oder mehr Richtung Chipset).
Die 68K-Version ist eher für Besitzer von Amithlon interressant. Auf einem 1GHz Athlon erreicht UAE eine angenehme Geschwindigkeit.
Frage 15: Gibt es eine Möglichkeit ADF-Dateien direkt auf die Festplatte zu installieren bzw. zu entpacken ?
Eine ADF-Datei ist eine Kopie einer Diskette. Es kommt auf den Inhalt der Diskette an, was man damit machen kann.
Wenn es sich um eine AmigaDOS-Diskette (also kein Spiel mit eigenem Bootloader) handelt, kann man die Dateien aus dem ADF lesen.
Wenn es ein Spiel ist, kann man es evtl. mit WHDLoad oder JST auf Festplatte installieren. Das funktioniert allerdings meistens nur mit Original-Disketten, nicht mit Raubkopien.
Frage 16: Wie kann ich LHA Dateien in ADF umwandeln ?
Das ist nicht so einfach. LHA und ADF sind vom Konzept her sehr unterschiedlich.
Ein ADF entspricht einer Diskette. In einem ADF ist der komplette Inhalt einer Diskette gespeichert, also nicht nur die Dateien, sondern auch alle Verzeichnisinformationen, der Bootblock und alle unbenutzen Blöcke. Wenn man ein ADF wieder auf Diskette schreibt, entsteht eine 1:1 Kopie der ursprünglichen Diskette.
Eine LHA-Datei ist ein Archiv, in dem mehrere Dateien gepackt hintereinander gespeichert sind, genauso wie in einem ZIP-Archiv. Die Dateien in einem LHA-Archiv sind nicht an bestimmte Größen, wie z.B. eine Diskette gebunden.
Die einfachste Möglichkeit, ein LHA-Archiv in einer ADF-Datei zu speichern, ist die naheliegenste: starte einen Amiga-Emulator mit der Workbench, lege eine ADF-"Diskette" in ein "Laufwerk" und entpacke das Archiv mit dem LHA-Programm auf die "Diskette". :-)
Das ist sicher nicht das, was die meisten bei dieser Frage im Sinn haben: sie möchten den Emulator ohne Workbench direkt mit dem Inhalt des LHA-Archivs starten.
Es gibt verschiedene PC-Programme, die LHA Archive entpacken können. Z.B. PowerArchiver, WinACE, WinRAR oder 7-Zip.
Die entpackten Dateien kann man dann mit ADFOpus in eine leere ADF-Datei kopieren.
Frage 18: Wie kann ich mit meinem Amiga PC-Disketten lesen ?
Seit Version 2.0 liegt der Workbench das Produkt CrossDOS bei. Es wird durch Start des Icons PC0 aktiviert (oder PC1 für ein externes Diskettenlaufwerk).
PC0 befindet sich
- auf der Festplatte im Verzeichnis Storage/DosDrivers
- auf der Extras2.0/2.1 Diskette im Verzeichnis Storage/DosDrivers
- auf der Storage3.0/3.1 Diskette im Verzeichnis DosDrivers.
CrossDOS läuft auch unter älteren AmigaOS-Versionen. Es muß nur an die richtigen Stellen kopiert werden.
Folgende Dateien werden benötigt:
- L/CrossDOSFileSystem
- L/FileSystem_Trans/#?
- Devs/mfm.device
die folgende Datei muß mit einem Text-Editor in die Datei Devs:MountList integriert werden:
Der Voreinsteller Tools/Commodities/CrossDOS funktioniert leider nicht.
CrossDOS wird dann mit dem Shell-Befehl mount pc0: gestartet.
Wer etwas erfahrener im Umgang mit dem AmigaOS ist, kann stattdessen auch FAT95 aus dem Aminet installieren.
Frage 19: Wie lege ich eine Festplatte unter WinUAE an ?
Du hast vier Möglichkeiten:
1. einfach mit "Add Directory" ein Verzeichnis der Windows-Platte als Amiga-Festplatte einbinden. Alle Dateien, die der Amiga auf diese Festplatte speichert, erscheinen auch als Dateien in diesem Verzeichnis und können auch von Windows gelesen werden.
2. mit "Add Hardfile" eine große Datei als Festplatte einbinden. Unter "New Hardfile" die Größe eingeben und auf Create klicken, um die Datei anzulegen. Anschließend den Dateinamen unter Path eingeben.
Diese Methode hat den Vorteil, daß alle Funktionen des Amiga-FileSystems zur Verfügung stehen. Das Hardfile entspricht dabei einer Festplatten-Partition, d.h. es kann sofort formatiert werden, ohne es mit der HDToolbox einzurichten. Es kann auch kein anderes FileSystem als das FastFileSystem benutzt werden.
2a. Wenn du bei "Add Hardfile" die Werte für Surfaces, Reserved und Sectors auf 0 setzt, wird das Hardfile wie eine komplette Festplatte eingebunden. D.h. es muß mit der HDToolbox partitioniert werden und man kann verschiedene FileSysteme wie z.B. PFS oder SFS einsetzen.
3. Unter "Add Harddisk" kann eine leere Festplatte dem Amiga zur Verfügung gestellt werden. Die Festplatte darf keine PC-Partitionstabelle (MBR) enthalten, sonst wird sie ignoriert.
4. Unter "Add Harddisk" kann eine für Amithlon eingerichtete PC-Partition vom Typ x76 als virtuelle Festplatte eingebunden werden.
Punkt 3 und 4 benötigen Windows XP oder 2000 und die Punkte 2a bis 4 sind erst ab WinUAE 0.8.22 (AmigaForever 5.2) möglich.
Punkt 1 und 2 funktionieren auch mit Linux-UAE.
Frage 22: Wie installiere ich den AHI-Treiber für WinUAE ?
Zunächst brauchst du das AHI-Packet. Das gibt es im Aminet.
Im wesentlichen reicht es aus, das ahi.device nach Devs: und den Voreinsteller nach Sys:Prefs zu kopieren.
Dann kannst du einfach das WinUAE beiliegende Archiv ahidriver.zip nach Sys: entpacken.
cd sys:
unzip ahidriver.zip
Frage 23: Wie kann ich mit dem Amiga formatierte Zip-Disks in WinUAE einbinden ?
Wenn WinUAE das Zip-Laufwerk nicht als Festplatte erkennt, kannst du folgenden Weg gehen:
- Besorge dir WinImage (Demo-Version genügt).
- Erstelle mit WinImage eine Image-Datei von der Zip-Disk.
- Das Image muß unkomprimiert sein und darf keinen Header enthalten.
- Die Datei muß genau 100.663.296 Bytes groß sein.
- Starte WinUAE und lade deine Konfiguration.
- Gehe auf die "Hard Drives"-Seite und klicke auf "Add Hardfile".
- Wähle deine Image-Datei.
Falls du die Zip-Disk am Amiga mit der HDToolbox eingerichtet hast,
- setze die Felder Surfaces, Reserved und Sectors auf 0.
- Hinweis: hierfür benötigst du WinUAE 0.8.22 oder höher (AmigaForever 5.2).
Andernfalls trage folgende Werte ein:
- Surfaces = 2, Reserved = 2 und Sectors = 64.
- Speichere ggf. deine Konfiguration.
- Klicke auf Ok, um WinUAE zu starten.
- Das Image der Zip-Datei sollte automatisch als Festplatte eingebunden werden.
Beachte, daß dies kein Wechsellaufwerk ist, sondern daß WinUAE jedesmal beendet werden muß, um eine andere Zip-Diskette einzubinden.
Frage 24: Was heißt RTG ?
RTG = ReTargetable Graphics (könnte man etwa mit "umleitbare Grafik" übersetzen).
Das bedeutet, daß die Grafik nicht an die Amiga-Customchips gebunden ist. Im Allgemeinen bezeichnet man einen Grafikkartentreiber als RTG-System.
In der WinUAE-Konfiguration bezeichnet RTG-Memory den Speicher einer emulierten Grafikkarte. Das dazugehörige RTG-System ist in diesem Fall Picasso96. Für den Amiga gibt es auch noch Cybergraphics, aber das hat keinen Treiber für die UAE-Grafikkarte.
Es gibt auch RTA (ReTargetable Audio) und ist das Pendant für Musik (also Customchip-unabhängiger Sound, sprich eine Soundkarte bzw. der Treiber dafür). Soviel ich weiß, gibt es nur AHI als RTA-System. (Das steht glaube ich für Audio Hardware Interface).
Frage 26: WinUAE ist bei mir total lahm. Ich kann gar nicht verstehen, daß alle so von der Geschwindigkeit schwärmen. Was mache ich falsch ?
Erstmal benötigt WinUAE schon eine relativ moderne Hardware. Ein Prozessor mit 600 oder 800 MHz sollte es schon sein.
Zum anderen sind ältere Konfigurations-Dateien nicht unbedingt kompatibel zu neueren UAE-Versionen. Einige Einstellungen gehen u.U. verloren, andere hat es in älteren Versionen noch nicht gegeben.
Um die höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen, prüfe folgende Einstellungen:
- Priorität auf "normal" oder gar "niedrig" stellen
- Prozessor auf 68020 oder besser
- JIT aktivieren
- JIT-Puffer auf 4MB oder mehr
- CPU-Leerlauf in die Mitte
- "Schnellstmöglich, aber Chipsatz-Timing beachten" aktivieren.